Biodiversitätsinitiative

Die Biodiversitätsinitiative kommt am 22. September zur Abstimmung

Bern, 31. Januar 2024. Der Bundesrat hat heute die Abstimmungsvorlagen für den 9. Juni angekündigt, die Biodiversitätsinitiative war nicht dabei. Die Schweizer Stimmbürgerinnen und -bürger werden somit am 22. September über die Biodiversitätsinitiative abstimmen.

Die Biodiversitätsinitiative (eidgenössische Volksinitiative «Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft») hat zum Ziel, die Biodiversität in der Schweiz endlich besser zu sichern. Denn eine vielfältige Natur ist unsere Lebensgrundlage. Sie sorgt für sauberes Wasser, fruchtbare Böden, Bestäubung von Pflanzen und gesunde Nahrung. Zudem will die Initiative erreichen, dass die Naturwerte, die Landschaften und das baukulturelle Erbe auch ausserhalb von Schutzgebieten geschont, also nicht ohne Notwendigkeit beeinträchtigt werden.

Doch die Biodiversität ist in der Schweiz stark bedroht. Ein Drittel der in der Schweiz heimischen Tier- und Pflanzenarten und die Hälfte der Lebensräume sind gefährdet. Der grosse Verlust passiert oft unbemerkt, seine Folgen sind aber gravierend.

Knappes Nein des Ständerates

Noch im Dezember des vergangenen Jahres hatten sich die Initiantinnen und Initianten für einen indirekten Gegenvorschlag eingesetzt. Unterstützung erhielten sie dabei auch vom Bundesrat, dem Nationalrat sowie den Verbänden von Kantonen und Städten. Doch der Ständerat weigerte sich mit einer kleinen Mehrheit, Massnahmen gegen die Biodiversitätskrise überhaupt nur zu diskutieren.

Jetzt hat das Stimmvolk am 22. September das letzte Wort. Die Trägerorganisationen werden eine engagierte Abstimmungskampagne für den Schutz der Natur und der Landschaft führen. Biodiversitätskrise und Klimakrise dürfen dabei nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Zitate

«Der Zustand der Biodiversität in der Schweiz ist schlecht, die bisherigen Massnahmen genügen nicht. Wir haben als Gesellschaft die Aufgabe, unsere Lebensgrundlagen zu schützen. Einmal zerstörte Ökosysteme und Landschaften lassen sich nur schwer wiederherstellen. Eine intakte Natur ist von unschätzbarem Wert. Für uns und für zukünftige Generationen.»

Raffael Ayé, Geschäftsführer BirdLife Schweiz

«Die Biodiversität ist akut gefährdet. Die Schweiz unternimmt zu wenig, wenn es um den Erhalt unserer Natur und Landschaft geht. Die Trägerorganisationen werden eine engagierte Abstimmungskampagne führen und sind überzeugt, dass die Bevölkerung die Natur schützen und unsere Lebensgrundlagen bewahren will.»

Urs Leugger-Eggimann, Geschäftsleiter Pro Natura

«Wie wir mit unserer Umwelt in Zukunft umgehen, betrifft direkt und wesentlich die Frage, wie wir in Zukunft bauen. Mit der Biodiversitätsinitiative wollen wir die Zerstörung von Natur, Landschaft und Baukultur stoppen. Damit unsere identitätsstiftende Heimat auch für zukünftige Generationen lebenswert bleibt.»

Stefan Kunz, Geschäftsführer Schweizer Heimatschutz

«Wertvolle Landschaften und einzigartige baukulturelle Werte sind das Kapital des Tourismus. Beispiele wie die Toggenburger Bergbahnen zeigen, dass ein Miteinander funktioniert. »

Franziska Grossenbacher, stv. Geschäftsleiterin Stiftung Landschaftsschutz Schweiz

Kontakt

Folgende Vertreter:innen der Trägerorganisation stehen für weitere Auskünfte zur Verfügung:

Die Biodiversitätsinitiative wird von einer breiten Koalition mit mehr als 50 Organisationen aus Landwirtschaft, Berggebieten, Fischerei, Gewässerschutz, Pärken sowie Natur- und Landschaftsschutz unterstützt.